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Die Vision von Enovacom
Die Interoperabilität von Gesundheitsinformationssystemen steht im Mittelpunkt des zukünftigen digitalen Gesundheitswesens und leitet seit 2002 unser Engagement bei Enovacom.
Wir sind davon überzeugt, dass die Zukunft des Gesundheitswesens in der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen den zahlreichen Akteuren liegt und mit dieser Vision im Kopf bauen wir seit über 20 Jahren unser Fachwissen in diesem Bereich immer weiter aus. Enovacom war stets führend, wenn es um Innovationen für Informationssysteme im Gesundheitswesen geht. Wir wollen Kommunikations-Barrieren zwischen den verschiedenen Gliedern in der Versorgungskette beseitigen, um die Effizienz von Gesundheitseinrichtungen zu optimieren und die Qualität der Patientenbetreuung zu verbessern.
Interoperabilität ist mehr als ein technisches Konzept. Für uns ist es der Schlüssel zu einer neuen Ära der Zusammenarbeit zwischen medizinischem Fachpersonal, Gesundheitseinrichtungen, Forschern und vor allem Patienten.
Wir sind der festen Überzeugung, dass jede medizinische Information, jedes Analyseergebnis und jede Interaktion zwischen den Beteiligten auf sichere Weise zugänglich und leicht mit anderen teilbar sein sollte, um eine umfassende und ganzheitliche Sicht auf die Gesundheit jedes Einzelnen zu ermöglichen.
Warum haben wir uns entschieden, eine besondere Expertise im Bereich Interoperabilität aufzubauen? Aus unserer Sicht stellen fragmentierte Informationssysteme im Gesundheitswesen ein großes Hindernis für die betriebliche Effizienz und die Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung dar.
Für uns ist die Interoperabilität nicht nur eine Bereicherung, sondern eine absolute Notwendigkeit, um die komplexen Herausforderungen zu meistern, mit denen das Gesundheitswesen heute konfrontiert ist.
Enovacom möchte Ihr zuverlässiger Partner beim Aufbau einer Zukunft sein, in der die Interoperabilität von Informationssystemen im Gesundheitswesen nicht nur eine Option, sondern der Grundstein für ein vernetztes und widerstandsfähiges Gesundheitssystem ist.
Interoperabilität von Gesundheitsdaten: Was ist das überhaupt?
Was ist Interoperabilität, und vor allem, was ist der Vorteil für Mitarbeiter im Krankenhaus, sowohl in der Krankenbetreuung als auch in der Verwaltung? Die Interoperabilität von Daten bedeutet, dass verschiedene Anwendungen eines Informationssystems miteinander kommunizieren können. Separate Software ändert möglicherweise Daten unabhängig von ihrem Format.
Interoperabilitätslösungen erlauben es mehreren Softwareprogrammen, miteinander zu kommunizieren. Resultat: Die Datenverwaltung gewinnt an Effizienz und die Daten werden relevanter. Ein geschlossenes oder proprietäres System, also ein System, das nicht interoperabel ist, ermöglicht hingegen aufgrund des Fehlens gemeinsamer Protokolle keinen flüssigen Austausch.
Es gibt verschiedene Arten von Interoperabilität und sie unterscheiden sich wie folgt:
- Die „technische“ Interoperabilität, d. h. die Verbindung zwischen zwei Systemen, die sich auf der Verwendung definierter Schnittstellen, gemeinsamer Normen und Protokolle stützt, wobei die Anforderungen an die Sicherheit- und Vertraulichkeit für personenbezogene Gesundheitsdaten eingehalten werden.
Beispiel: Der HL7-Standard (Health Level Seven) für den Austausch von Gesundheitsdaten. - Die „semantische“ Interoperabilität. Sie basiert auf Bezugssytemen, die es zwei Systemen ermöglichen, bei der Erzeugung und Nutzung der ausgetauschten Gesundheitsdaten eine gemeinsame Sprache (Wörter und Syntax) zu verwenden. Auf dieser semantischen und syntaktischen Grundlage entwickeln die Anbieter Mehrwertdienste, indem sie die Daten nachbearbeiten (z. B. zeitliche Entwicklungskurve, Entscheidungshilfe, automatische Verarbeitung natürlicher Sprache, künstliche Intelligenz).
Beispiel: SNOMED CT für die Beschreibung anatomischer Lokalisationen. - Die „syntaktische“ Interoperabilität, die die Bedeutung in Symbole verwandelt, sodass die Maschine die Art, den Typ und das Format der ausgetauschten Informationen erkennen kann. Das erfordert ein offenes Austauschsystem.
Beispiel: die XML-, JSON- oder HTML-Syntax zum Verstehen und Übersetzen von Daten.
Im Zuge der Modernisierung von Gesundheitsorganisationen, bei der CIOs die Interoperabilität in den Mittelpunkt ihrer Informationssystemstrategie stellen, ist es nicht mehr notwendig, jede Anwendung von Punkt-zu-Punkt zu verbinden. Würde nämlich bei jeder Verbindung einer Anwendung ein Datenaustauschstrom erstellt, entstünde systematisch ein schwer entschlüsselbares Durcheinander.
Heute durchlaufen Daten, die aus einer Anwendung exportiert und in eine andere importiert werden, die Interoperabilitätsplattform und entsprechen so der erwarteten Sprache. Dadurch spielen diese Plattformen bei der strategischen Vereinfachung der Krankenhausinformationssysteme eine wesentliche Rolle. Sie bildet die Grundlage für die moderne Datenarchitektur der Gesundheitseinrichtungen.
Alles läuft über das Informationssystem
Die Datenarchitektur von Krankenhaus-IT-Systemen kann aus bis zu 700 Softwareprogrammen bestehen. Die Anzahl ist von der Größe der Struktur abhängig. All diese Lösungen müssen miteinander verbunden werden, damit sie miteinander kommunizieren oder zumindest in das Krankenhausinformationssystem (KIS) integriert werden können.
Das KIS hat zwei Hauptaufgaben.
- Verwaltungs- und Finanzmanagement:
Das KIS ermöglicht die vollständige Verwaltung der Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung, sei es nun für Verschreibungen oder die Abrechnung. Es dient ebenfalls zur Verwaltung der Lagerbestände (Bestellungen, Verbrauchsmaterialien). Auch beim Betrieb des Krankenhauses spielt das KIS eine wichtige Rolle: für Dienstpläne, die Zimmerbelegung oder auch für bestimmte Zuständigkeiten im Zusammenhang mit der Personalabteilung (Zugang zu den Abteilungen des Krankenhauses über einen Dienstausweis, usw.). - Verwaltung der Behandlung von Patienten:
Im medizinischen Bereich erleichtert das KIS die tatsächliche Behandlung, indem es Daten in die elektronische Patientenakte integriert oder von medizinischen Geräten aufnimmt. Das KIS hat auch eine zentrale Rolle beim Austausch mit externen Stellen, da es die Kommunikation des Krankenhauses mit der Krankenkasse oder auch mit niedergelassenen Medizinern ermöglicht.
Welche Interoperabilitätsplattform ist die richtige?
Ohne Interoperabilität könnenin einer medizinischen Einrichtung Informationssilos entstehen. Dies erschwert die Nutzung und den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Abteilungen und Einrichtungen.
Um dieses Problem zu überwinden, werden in Informationssystem in Krankenhäusern häufig zwei Arten von Interoperabilitätsplattformen eingesetzt:
- Plattformen für den globalen Datenaustausch (Enterprise Application Integration – EAI) für den Austausch interner zwischen verschiedenen Abteilungen (Vernetzung zwischen verschiedenen Abteilungen, Einspeisung in die elektronische Patientenakte usw.).
- Plattformen für den externen Datenaustausch (EDI) zum Austausch von elektronischen Daten mit externen Partnern einer Gesundheitseinrichtung (Laboratorien, Blutbanken, Krankenkassen usw.).
EAIs sind Plattformen, die den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Informationssystemen über standardisierte Schnittstellen ermöglichen. Sie werden häufig verwendet, um Anwendungen von Drittanbietern in das Krankenhausinformationssystem zu integrieren, so dass die verschiedenen Systeme in Echtzeit miteinander kommunizieren und Daten austauschen können.
EAIs können auch dazu genutzt werden, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen medizinischen Einrichtungen zu erleichtern, da sie den Austausch von Daten über verschiedene Netzwerke und Informationssysteme hinweg ermöglichen. Ihre Besonderheit ist, dass sie sowohl die internen als auch die externen Datenströme des Krankenhauses verwalten.
EDIs sind hingegen so konzipiert, dass sie eine größere Flexibilität beim Datenaustausch ermöglichen. Sie dienen zur sicheren Übermittlung von Dokumenten außerhalb des Krankenhausinformationssystems, insbesondere um diese in die nationale elektronische Patientenakte einzuspeisen oder für den Versand von Dokumenten über einen gesicherten medizinischen Nachrichtendienst.
EDIs werden häufig eingesetzt, um die Verwaltung von klinischen, administrativen und finanziellen Daten zu erleichtern und die Qualität der Behandlung zu verbessern, da sie eine bessere Koordination zwischen den verschiedenen Abteilungen des Krankenhauses und seinen Partnern ermöglichen.
EAIs und EDIs unterscheiden sich also hauptsächlich durch ihre jeweilige Funktion. EAIs sind in erster Linie auf den Datenaustausch zwischen verschiedenen Informationssystemen ausgerichtet, während EDIs sich auf die Interoperabilität von Datenströmen konzentrieren, indem sie das Sammeln, Aggregieren und Transformieren von Daten entsprechend den Bedürfnissen der Gesundheitseinrichtung ermöglichen.
Beide Arten von Plattformen ergänzen sich gegenseitig und können zusammen verwendet werden. Dadurch entsteht eine umfassende Interoperabilitätslösung.
HL7 FHIR, eine Norm zur Vereinfachung des Datenaustauschs
Das HL7-Format hat sich als Interoperabilitätsstandard im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Damit sich die Verwendung und Implementierung durchsetzen konnte, hat sich das Format den aktuellen Verfahren der Webmodelle (HTML, XML, JSON) geöffnet.
Der heutige FHIR-Standard erweitert das Spektrum der Möglichkeiten durch eine Bibliothek von Ressourcen, die als Open Source zugänglich ist.
Die Nutzbarmachung von Gesundheitsdaten geht unwiderruflich mit der Notwendigkeit einher, sie einfach und schnell zugänglich zu machen. FHIR entspricht diesem Bedürfnis nach leichtem Zugang, denn es ist agiler als die bisherigen Interoperabilitätsstandards. Der neue Standard, der zur Speicherung von Daten und zu deren Austausch im JSON-Format verwendet wird, ermöglicht eine standardisierte Datenmodellierung, bei der der Patient im Mittelpunkt steht.
Seine Modellierung basiert auf einer Abbildung der Daten, die von zahlreichen Informationssystemen (elektronische Patientenakte, Krankenhausverwaltung usw.) angezeigt werden kann.
Sie spiegelt somit das Beziehungsmodell der Informationssysteme des Gesundheitswesens wider, und ist stets identisch, unabhängig davon, wie der Nutzer der Daten diese verwenden möchte. Um die Struktur dieser Daten in einem einzigen Modell zu vereinheitlichen, verwendet der FHIR-Standard modulare Komponenten, die als „Ressourcen“ bezeichnet werden und Open Source sind. Jede Ressource enthält nun die Daten, die sie charakterisieren.
Die Interoperabilität als Grundlage zur Erleichterung des Arbeitsalltag für das medizinische Fachpersonal.
Alle Lösungen, die zur Verbesserung der Verwaltung von Gesundheitsdaten und zur Erleichterung der Arbeit von Fachkräften im Gesundheitsbereich eingeführt wurden, basieren auf einer gemeinsamen Grundlage: der Interoperabilität.
Soll ein sicheres Nachrichtensystem eingerichtet werden, kommt der EDI-Plattform eine wichtige Rolle zu, um die verschiedenen Nachrichtenproxys, welche von den jeweiligen Gesundheitseinrichtungen verwendet werden, untereinander interoperabel zu machen. Dadurch können die Fachkräfte im Gesundheitswesen problemlos miteinander kommunizieren, auch wenn sie unterschiedliche Informationssysteme verwenden.
Dasselbe gilt für die biomedizinische Interoperabilität, die es Gesundheitsfachkräften ermöglicht, schnell und effizient auf die biomedizinischen Daten von Patienten (wie Laborergebnisse, medizinische Aufnahmen usw.) zuzugreifen.
Die Interoperabilität erlaubt es, den gesamten Bestand an medizinischen Geräten an das KIS anzuschließen, um die Daten einfach in die Pflegeakten zu übernehmen und so die manuelle Erfassung von Informationen, welche von Geräten zur Überwachung der Vitalwerte produziert werden, vermeidet. Dies bedeutet nicht nur eine erhebliche Zeitersparnis für das Pflegepersonal, sondern stellt auch sicher, dass die Einrichtung die Identitätsüberwachung gewährleisten kann.
Enovacom Patient Connect: Biomedizinische Interoperabilität zur Anbindung Ihrer medizinischen Geräte mit dem Patientendatenmanagementsystem
Enovacom Data Repository – das FHIR Data Warehouse zur Aufwertung Ihrer Daten
Die Interoperabilität sorgt auch dafür, dass die Gesundheitsdaten in einem Data Warehouse gespeichert und genutzt werden können. Für die Einspeisung in das Data Warehouse müssen die verschiedenen Datenquellen interoperabel sein. Daten werden aus allen von der Krankenhaus-IT verwendeten Softwareprogrammen gesammelt und aggregiert, und können einfach analysiert und ausgewertet werden.
Die Nutzung von Gesundheitsdatenpools hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Gesundheitsfachkräfte Patienten betreuen, zu revolutionieren. Die Möglichkeit, bereits im Informationssystem gespeicherte Daten
Die Interoperabilität von Gesundheitsdaten ist ein Schlüsselelement für die Verbesserung der Qualität der Patientenversorgung. Durch die Vereinfachung des Datenaustauschs zwischen den behandelnden Fachkräften und ihren Patienten werden die Patienten aktiv in ihre Behandlung eingebunden.
Ganz gleich, ob zur Terminvereinbarung oder zum Abruf medizinischer Daten an einem sicheren Ort: Die Interoperabilität verbessert das Behandlungserlebnis der Patienten vor, während und nach der Behandlung erheblich.
Mit den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, beispielsweise Smartphone-Apps, haben Patienten immer mehr Möglichkeiten, ihre Gesundheit selbst zu verwalten. Das Gleiche gilt für Gesundheitseinrichtungen, die diese Instrumente zur Terminvereinbarung oder zur Beratung bei der Nachsorge einsetzen. Dank der Interoperabilität von Gesundheitsdaten können Patientenanwendungen mit anderen Softwarelösungen verbunden werden, um den Informationsfluss zwischen dem Patienten und dem behandelten Personal zu erleichtern.